Was tun, wenn Antibiotika nicht mehr wirken? Betroffene aus aller Welt zieht es nach Georgien, um sich dort mit Bakteriophagen behandeln zu lassen. Inzwischen ist die Phagentherapie auch in Belgien möglich.

Tanja Diederen aus der Nähe von Maastricht in den Niederlanden leidet seit 30 Jahren an Hidradenitis suppurativa, einer chronischen Hautkrankheit, bei der sich unter Schmerzen die Haarwurzeln entzünden – häufig an intimen Stellen wie Achseln und Brust.

Im August 2019 traf die heute 50-jährige eine radikale Entscheidung: Sie setzte die immer schwächer wirkenden Antibiotika ab und reiste für zwei Wochen nach Georgien, um sich dort einer Behandlung mit Bakteriophagen zu unterziehen.

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3900 Euro aus eigener Tasche

Eine solche Phagentherapie ist in fast allen westeuropäischen Ländern noch nicht zugelassen. 3900 Euro zahlte sie dafür aus eigener Tasche, in der Hoffnung, dass die unkonventionelle Therapie ihr helfen würde.

Bakteriophagen (oder kurz: Phagen) sind Viren, die gegen die Vermehrung ihrer Wirtsbakterien kämpfen. Bei einer Therapie mit Bakteriophagen wird eine einzelne, isolierte Art von Phagen oral eingenommen. Diese hängen sich an ihre bakteriellen Gegenspieler im Körper des Patienten, um zu überleben.

Der Phage polt dabei die Bakterienzelle so um, dass sie von nun an weitere Phagen produziert, sich immer mehr mit Phagen füllt und schlussendlich platzt. Die freigesetzten Phagen hängen sich an andere Bakterien, bis alle Bakterien vernichtet sind.

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Source: https://www.dw.com/de/phagen-bakterienfresser-aus-georgien-als-medizin-von-morgen/a-51309915?fbclid=IwAR0c_G822czdnvgpcwerk_GNTQQfHWu0m3zYuHi8G4KDZuv1lmUzs-yDrCQ

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